Mikrobiomanalyse & personalisierte Probiotika

Lässt sich tatsächlich eine Dysbiose festellen, dann kann diese mittels eines Probiotikums behandelt werden und im Optimalfall das eigene Mikrobiom wieder in Balance bringen. Und genau hier liegt der momentane Trend – eine Vielzahl an an Selbsttests und vorgefertigten Probiotikafluten den Markt. Im Idealfall lässt man sich aber ein personalisiertes Probiotikum erstellen, das genau auf den Zustand des eigenen Mikrobioms zugeschnitten ist.

Viele Menschen springen auf den Trend auf, und kaufen nach einer Google-Suche das erstbeste Probiotikum oder die günstigste Mikrobiomanalyse zum Selbermachen. Vorsicht: hier gibt es große Unterschiede in der Qualität und Methodik der Analysen. Die Empfehlung lautet ganz klar, sich an einen Facharzt zu wenden, der auf das Thema Verdauung spezialisiert ist, z.B. ein Gastroenterologe oder ein F.X.Mayr-Arzt.

1. Wichtige Voraussetzung: der betroffene Gast hat noch nicht mit der Mayr-Kur im Park Igls begonnen, denn die Einnahme des Bitterwassers und das Fasten könnten die Ergebnisse verfälschen. Der Stuhlgang sollte nach Möglichkeit so sein wie in den Wochen vor der Kur.
2. Zunächst wird eine Stuhlprobe genommen und an das Partnerlabor in Deutschland eingeschickt. Innerhalb einer Woche liegen die Ergebnisse der Mikrobiomanalyse vor. Wenn die Ergebnisse auffällig sind, wird die Erstellung eines personalisierten Probiotikums angebahnt.
3. Für die optimale Wirksamkeit des Probiotikums werden zudem einige Hintergrundinformationen zum Patienten erfasst: Unter welchen Beschwerden leidet der Gast? Besteht Belastung durch chronischen Stress, eine Dünndarmfehlbesiedelung, Probleme mit dem Mikrobiom im Mund wie Paradontitis & Karies, liegen psychiatrische Beschwerden wie ADHS, Depressionen oder düstere Stimmungen vor? Die gesammelten Befunde werden dann an den Hersteller des Probiotikums übermittelt.
4. Die Herstellung des personalisierten Probiotikums dauert in der Regel mehrere Wochen. Das Produkt wird daher an den Gast nach Hause geschickt und soll dann der Empfehlung entsprechend eingenommen werden.

Das natürliche, gesunde Mikrobiom kann unter gewissen Umständen so stark beschädigt werden und die bakterielle Überwucherung so massiv ausfallen, dass ein Probiotikum nicht mehr wirkt. Das kann z.B. im Zuge eines stationären Krankenhausaufenthalts passieren, bei dem längerfristig ein Antibiotikum eingenommen werden musste.

In diesem Fall kann eine sogenannte Stuhltransplantation zum Einsatz kommen. Hier wird durch eine Stuhlprobe das Mikrobiom eines gesunden Menschen verwendet, um den Verdauungstrakt der betroffenen Person wieder in Schwung zu bringen. Der "Mikrobiom-Spender" kommt im Idealfall aus dem direkten sozialen Umfeld des Patienten. Die entnommene Probe wird aufbereitet und dann dem erkrankten Patienten eingesetzt – entweder mittels Darmspiegelung oder auch in Kapselform.