IHHT im Park Igls Medical Spa Resort
Während die Vorteile des klassischen Höhentrainings schon seit Jahrzehnten bekannt sind, findet das simulierte Höhentraining auch abseits vom Leistungssport immer breitere Anwendungsgebiete – und ist Bestandteil einer neuen Therapiemethode, bekannt unter dem Begriff IHHT.
Dr. med. Peter Gartner und Dr. med. Elias Hinteregger erläutern die Vorteile der Therapie, geben Einblicke in die Vorgänge auf Zellebene und erklären, warum die IHHT in Kombination mit der Mayr-Therapie im Park Igls echtem Anti-Aging sehr nahe kommt.
Experten am Wort
Im Interview
- Dr. med. Peter Gartner: Medizinischer Leiter im Park Igls Medical Spa Resort, Arzt für Allgemeinmedizin & Mayr-Arzt mit Spezialisierung auf Ganzheits- und Ernährungsmedizin, Akupunktur sowie Hypnosetherapie
- Dr. med. Elias Hinteregger: Mayr-Arzt mit besonderem Interesse für die Erhaltung von körperlicher und geistiger Gesundheit durch Lebensstilmodifikation
IHHT-Training
Für starke Zellen
Was versteht man unter IHHT?
Die Therapie im Detail
Die einzelnen Buchstaben des Akronyms IHHT stehen für Intermittierende bzw. Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie. Im kontrollierten Setting nimmt der Patient über eine Maske abwechselnd zu wenig (Hypoxie) und zu viel (Hyperoxie) Sauerstoff in der Atemluft auf, während die Sauerstoffsättigung im Blut laufend überwacht wird.
Vom klassischen Höhentraining bis zur IHHT
Ein Blick in die Zelle
Dr. Gartner: Man muss zunächst unterscheiden zwischen dem reinen Höhentraining auf der einen Seite und der Kombination aus simuliertem Höhentraining und übermäßiger Sauerstoffbehandlung, wie das bei der IHHT der Fall ist.
Die Geburtsstunde des Höhentrainings verortet man bei den olympischen Sommerspielen in Mexico City 1968, die auf einer Seehöhe von ca. 2240m stattfanden. Damals mussten sich die Sportler an die außergewöhnlichen Bedingungen adaptieren, was vor allem jenen Athleten besser gelang, die von vornherein in größeren Höhen trainiert hatten, beispielsweise die äthiopischen Athleten aus Abessinien. So kam man überhaupt auf die Idee, genauer zu erforschen, was hier im Körper vor sich geht, und hat dadurch das Höhentraining entwickelt.
Eine Abwandlung des Höhentrainings ist das Höhenanpassungstraining, das z.B. bei Bergsteigern Anwendung findet. Diese halten sich gezielt in großen Höhen auf und trainieren dort, um später für noch extremere Bedingungen und Seehöhen gerüstet zu sein.
Der zugrundeliegende Mechanismus ist jeweils, dass der Körper sich an den niedrigen Sauerstoffgehalt anpasst, mehr rote Blutkörperchen produziert und damit mehr Sauerstoff ins Blut bringt – was wiederum zu mehr Leistungsfähigkeit führt.
Dr. Hinteregger: Das Höhentraining bei der IHHT ist einerseits simuliert, denn der Patient ist nicht in Bewegung, sondern liegt bzw. sitzt entspannt und atmet lediglich die Luft, die zu wenig Sauerstoff enthält.
Der andere Teil der IHHT ist aber das genaue Gegenteil des Sauerstoffmangels: es wird anschließend deutlich mehr Sauerstoff eingeatmet als normal, nämlich bis zu 36% Sauerstoff! Genau dieser Wechsel zwischen zu wenig (Hypoxie) und zu viel (Hyperoxie) führt dazu, dass die Mitochondrien beginnen, sich zu reparieren bzw. sich auszumustern. Bei irreparablen Schäden werden sie in den programmierten Zelltod getrieben und machen Platz für den Wachstum neuer Mitochondrien in den Zellen.
Dr. Hinteregger: Die Mitochondrien sind auch bekannt als die Kraftwerke der Zellen. Sie sind für die Energieversorgung der Zellen zuständig.
Dr. Gartner: Man kann sich die Mitochondrien wie wiederaufladbare Zellakkumulatoren vorstellen, die man regelmäßig mit Energie versorgen muss. Sie bestimmen die Leistungsfähigkeit der Zellen. Je stärker der Akku, desto stärker die Zellen. Je älter der Akku, desto langsamer und älter die Zellen. Irgendwann sind sie aber so wie jeder Akku erschöpft.
Wenn es nun gelingen würde, diese Mitochondrien ganz bewusst zur Erneuerung anzuregen, dann könnte man das mit viel medizinischem Vorbehalt als Anti-Aging bezeichnen. Und genau diesen Prozess regt man durch die IHHT an. Daher verwendet man in diesem Zusammenhang auch den Begriff Zelltraining – die Zellen werden trainiert und gestärkt, indem ihre Energieversorgungseinheiten, die Mitochondrien, erneuert werden.
Dr. Gartner: Bei der IHHT hat man sich zwar die Vorteile des Höhentrainings abgeschaut, sie ist primär aber nicht für den Spitzensport konstruiert. Es hat zunächst lange Versuchsreihen mit wissenschaftlicher Methodik benötigt, um festzulegen, welche Grenzen nicht unter- bzw. überschritten werden sollten. Andererseits ist die Entdeckung der Kombination aus Hypoxie und Hyperoxie erst wenige Jahre alt. Wir haben im Park Igls Medical Spa Resort mit der Aufnahme der IHHT in unser Angebot bewusst so lange gewartet, bis eine ausreichende Menge an wissenschaftlich belastbarem Studienmaterial publiziert wurde.
Dr. Hinteregger: Und erst im Jahr 2019 wurde der Nobelpreis für Medizin an 3 ForscherInnen verliehen, die entschlüsseln konnten, was bei gezieltem Sauerstoffmangel in den Zellen auf molekularer Ebene im Detail abläuft!
Dr. Gartner: Und ohne Nobelpreismedizin läuft bei uns in Igls gar nichts (lacht).
IHHT & Modernen Mayr-Medizin
Ein perfect match
Dr. Hinteregger: Die Mayr-Medizin ist durchdrungen vom Konzept der Vorsorge für die Gesundheit des Körpers, und die IHHT ist ebenso genau das: Vorsorge für die eigene Zellgesundheit mit langfristiger Wirkung. Wenn bei uns eine IHHT durchgeführt wird, spürt man die positiven Effekte noch ein halbes Jahr danach.
Dr. Gartner: Wenn neue Mitochondrien gebildet werden, nachdem die alten hinausgeworfen worden sind – und das ist bei der IHHT der Fall – dann müssen sie auch gefüttert & gedüngt werden, damit sie gleich einsatzbereit sind. Das macht der Körper mithilfe des Wachstumshormons, das ausschließlich dann ausgeschüttet wird, wenn man auch ausreichende Fastenperioden einhält - eines der Grundprinzipien der Modernen Mayr-Medizin!
Richtiges Anti-Aging heißt also, das Abendessen möglichst zu minimieren. Das führt dazu, dass zusätzlich alte Mitochondrien entsorgt werden, und die Verteilung des Wachstumshormons im Körper bewirkt, dass die neuen Mitochondrien zu wachsen beginnen – und man am nächsten Tag wortwörtlich einen Tag jünger aufwacht!
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Wie läuft eine IHHT-Einheit ab?
Schritt für Schritt
- Der Patient absolviert die Therapie im Regelfall in liegender Position, eine Maske wird über Nase & Mund gelegt.
- Die Sauerstoffsättigung im Blut wird laufend überwacht.
- Das Gerät zur Steuerung der Sauerstoffzufuhr wird zu Beginn kalibriert - der minimale Sauerstoffgehalt wird abhängig vom körperlichen Zustand der Person definiert.
- Zuerst erfolgt die Hypoxie - abhängig vom Trainingszustand atmet der Gast Luft mit 11-13% Sauerstoffgehalt.
- Im Anschluss folgt die Hyperoxie mit ca. 36% Sauerstoffgehalt.
- Sollte die Sauerstoffsättigung zu niedrig werden, wird der Sauerstoffgehalt erhöht. Gegebenenfalls kann die Therapie auch jederzeit abgebrochen werden, im Notfall schaltet sich das Gerät von selbst ab.
Dr. Hinteregger: Eine normale Einheit dauert 40-50 Minuten. Sie wird begleitet durch eine/n unserer MitarbeiterInnen. Wir empfehlen, dass man die IHHT zumindest 4-5x durchführt, um einen langfristigen und nachhaltigen Effekt zu erzielen.
Da die Therapie eine Belastung für den Körper darstellt, wird sie u.a. in folgenden Fällen nicht angewendet:
- Akute Infektionen
- Erkältungen
- Schwere Erkrankungen wie z.B. kürzlich erlittener Herzinfarkt, Lungenembolie, Schlaganfall
- Klaustrophobie - die eng anliegende Maske kann hier für Probleme sorgen
Wenn schwere Erkrankungen schon länger zurückliegen, spricht jedoch nichts gegen eine Anwendung. Hier können betroffene Personen vielmehr von den Vorteilen der IHHT profitieren.
IHHT im Park Igls - Status Quo und Ausblick
Was die Zukunft bringen kann
Dr. Gartner: Die IHHT wird seit etwas mehr als einem Jahr im Park Igls angewandt, daher sind eigene langfristige Erfolge noch nicht umfassend dokumentiert. Immer häufiger berichten uns Gäste jedoch, dass sich ihr Schlafverhalten und die Schlafqualität deutlich verbessert haben, nachdem eine IHHT durchgeführt wurde. Und da können wir bestätigen: durch die IHHT und das damit einhergehende Anregen des Mitochondrienaustauschs schläft man besser!
Ein Wunsch für die Zukunft ist eine einfachere Bedienbarkeit und bequemere Handhabung. Zur Zeit müssen die MitarbeiterInnen im 5-Minuten-Abstand die Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz prüfen, und das ist sehr personalintensiv. Der Einsatz einer KI zur einfacheren Überwachung und Durchführung der Therapie ist hier in Zukunft durchaus vorstellbar.
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