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Zehn Fragen zur Modernen Mayr-Medizin

Dr. med. Peter R. Gartner
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Fokus Gesundheit

Ob es nun die erste Mayr-Kur ist oder nicht: Viele Patienten treiben ganz ähnliche Fragen um. Dr. Peter Gartner hat die am häufigsten gestellten Fragen samt Antworten zusammengefasst.

Als Schlackenstoffe bezeichnen wir Substanzen, die ausgeschieden werden sollen, aber vom Organismus (noch) nicht eliminiert werden konnten, weil die körpereigene »Müllabfuhr« vorübergehend überlastet ist. Zu den gängigsten Schlackenstoffen zählen Laktat, Aminosäuren und die sogenannten Advanced Glycation Endproducts (AGEs). Meist handelt es sich um saure, wasserlösliche Stoffe, die im Binde- und Fettgewebe zwischengelagert werden. Dadurch erhöht sich der Gewebsdruck, kleinste Blut- und Lymphgefäße werden komprimiert. Das ist oft der Anfang einer chronischen Erkrankung.

Zuallererst werden die Schlackenstoffe durch Zufuhr großer Wassermengen aus dem Bindegewebe beziehungsweise aus den Fettdepots ins Blut zurückgelöst. Es zirkulieren also vorübergehend Schlacken- und Giftstoffe im Blut; dies kann kurzfristig zu Kopfschmerzen oder Schwindel führen. In weiterer Folge werden diese Stoffe aber über Nieren (Harn) und Leber (Gallenflüssigkeit) ausgeschieden.

Während der Behandlung empfehlen wir täglich etwa einen Liter pro zwanzig Kilogramm Körpergewicht. In der Praxis heißt das: Bis fünfzig Kilogramm Körpergewicht trinkt man mindestens zwei Liter, über fünfzig Kilogramm mindestens drei Liter und über neunzig Kilogramm mindestens vier Liter täglich, am besten Quellwasser, Mineralwasser ohne oder mit wenig Kohlensäure oder Tee.

Es unterstützt die Entgiftung über Leber, Galle und Darm, indem es zunächst den Gallenfluss aus der Leber anregt und dann durch seine mild abführende Wirkung dafür sorgt, dass die mit Giftstoffen angereicherte Gallenflüssigkeit auch rasch ausgeschieden wird.

Nein! Es gibt nach wie vor keine wirkungsvollere Maßnahme zur Erhöhung der Leberdurchblutung und damit der Entgiftungstätigkeit der Leber als den Leber-Dunstwickel. Inzwischen kann der Effekt sogar mithilfe von Ultraschall nachgewiesen werden. Mit zwei Handtüchern, einem Badetuch und einer Wärmflasche haben Sie im Handumdrehen ein Mittel zur Hand, das den Kurerfolg nachweislich verbessert.

Grundsätzlich muss zwischen Behandlungsmaßnahmen und Ernährungsempfehlungen unterschieden werden. Kuhmilch ist für die tägliche Ernährung nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht mehr zu empfehlen. Während der Mayr-Therapie können Kuhmilch oder Kuhmilchprodukte allerdings nach wie vor Verwendung finden. Bei echten Allergien oder Unverträglichkeiten können Sie auf eine Reihe von Alternativen zur Kuhmilch ausweichen, wie etwa Schaf-, Ziegen- oder Sojamilch.

Wir machen uns die vielfältigen Effekte der durch Pfarrer Sebastian Kneipp populär gewordenen Wasserkur bei der Mayr-Therapie zunutze und bieten sie in Form von Zusatzbehandlungen an. Sie basieren auf den Prinzipien der Reiz-Therapie und können am einfachsten durch die bekannten Wasser-Anwendungen – Wassertreten, Arm- bzw. Wechsel-Armbäder oder Sitzbäder – erzielt werden. Die Kneippbehandlungen stärken den Kreislauf, steigern die Durchblutung und hemmen Entzündungen.

Ja, unbedingt! Möglich wurde dies durch die Entwicklung der Modernen Mayr-Cuisine, die Eiweißzulagen vorsieht. Diese verhindern einen übermäßigen Muskelabbau durch Bewegung. Im Gegensatz zu den früheren eiweißarmen Diätformen, bei denen man lediglich gemütliche Spaziergänge machen durfte, spricht heutzutage nichts mehr gegen eine intensive Bewegungstherapie während der Mayr-Kur.

Nein! Der Verursacher dieses speziellen Höhenfluggefühls ist das Beta-Endorphin. Das ist eine dem Morphium ähnliche Substanz, die in Extremsituationen vom Körper selbst hergestellt wird. Für einige Menschen ist eine Mayr- oder Fastenkur eine derartige Extremsituation, dass Beta-Endorphin ausgeschüttet wird, was zu euphorischen Zuständen führt. Allerdings ist dies eine eher seltene Nebenwirkung der Mayr-Therapie.

Üblicherweise erreichen Sie gegen Ende der Kur eine Diätstufe, die zu Hause noch über eine gewisse Zeit beibehalten werden kann. Die Kunst besteht darin, das im Rahmen der Kur gelernte Essverhalten erfolgreich ins tägliche Leben einzubauen. Im Idealfall wird eine Mayr-Therapie nach sechs Monaten wiederholt. Als praktikabel hat sich eine zwei- bis dreiwöchige Kur mit jährlicher Wiederholung erwiesen.

Tipp für die Zeit nach einer Mayr-Kur

Der Übergang zur Normalkost darf nach einer Kur nicht zu schnell, bei manchen Menschen aber auch nicht zu langsam erfolgen. Je nach Verordnung dauert der Übergang ein bis zwei Wochen. Die Phase der Ausleitung sollte dafür genutzt werden, die Ernährungsgewohnheiten nachhaltig auf etwas weniger und etwas leichtere Nahrung umzustellen als vor der Kur.

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Über den Autor

Dr. med. Peter R. Gartner

Nach seinem Medizinstudium in Innsbruck und der Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin spezialisierte sich Dr. Gartner auf Ganzheitsmedizin, Ernährungsmedizin, Akupunktur sowie Hypnosetherapie und praktiziert seither mit großem Erfolg Diagnostik und Therapie nach Dr. F. X. Mayr. Er ist zudem ein gefragter Redner auf Fachkongressen und gibt seit vielen Jahren sein Wissen im Park Igls Blog weiter.

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